Rückblick – Gedenken am 09.November in Taucha

Auch in Taucha wurde am 9. November der Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938 und der von NS-Verfolgung Betroffenen gedacht. Etwa 20 Menschen nahmen an dem Gedenkspaziergang teil.

Dieser startete an der Stolperschwelle am Marktplatz, welche an die NS-Zwangsarbeiter:innen und insbesondere die KZ-Häftlinge des Außenlagers des KZ Buchenwald in Taucha erinnert. [Unsere Kritik an der Inschrift und dem Verlegeort -> hier]

Zweite Station war Tauchas bislang einziger Stolperstein, welcher 2024 von Schüler:innen des Geschwister-Scholl Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Erich Zeigner Haus e.V. vor dem Wohnhaus in der Marktstraße 16 verlegt wurde.

Auf der Brachfläche in der Eilenburger Straße 21 stand mal ein Wohnhaus in welchem Henriette Lippmann wohnte. Sie war Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, emigrierte nach Frankreich und wurde am 07.03.1944 von dort aus in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und am 08.05.1945 für tot erklärt. An allen Stationen wurden Kerzen abgestellt und kurze Texte verlesen.

Wie auch bei der darauf folgenden Station zu Rudolf Winkelmann, in der nach ihm benannten Straße. Rudolf Winkelmann wurde als Zeuge Jehovas von den Nazis verfolgt wurde. Er wurde für mehrere Jahr im Konzentrationslager inhaftiert und starb kurz nach der Befreiung an den folgen der Haftbedingungen.

Letzte Station war das Rathaus Taucha. Das Gebäude war ursprünglich das Amtsgericht. Im Hinterhof befand sich das Gefängnis, in welches schon im März 1933 als frühes bspw. wildes Konzentrationslager für politische Gegner*innen des NS-Regimes fungierte. Im Anschluss gab es noch Raum für Austausch und das Teilen von eigenen Geschichten und Perspektiven.

Wir danken allen Teilnehmer*innen für das würdevolle Gedenken.
#WeRemember

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