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Wir laden alle Menschen aus Taucha und Umgebung zum „Offenen Treff“ ein – ab sofort immer mittwochs in die Leipziger Str. 44 ab 16.00 Uhr!
Wir wollen spielen, gemeinsam Hausaufgaben machen und uns bei Anträgen und sonstigen Problemen unterstützen. Ab 18 Uhr gibt’s gemeinsames Essen und ab und an eine Abendveranstaltung zu Themen, die uns in Taucha wichtig sind. Wir freuen uns auf euren Kommen und eure Ideen.
Schreibt für Fragen oder Hinweise gerne an folgende Mail: kontakt@solidarisches-taucha.info
Los geht’s am kommenden Mittwoch. Tür ist ab 16Uhr offen. Ab 18Uhr Essen für alle und feierliche Eröffnung!
Wir sind Menschen aus verschiedenen Zusammenhängen wie der Klima-Initiative Taucha, SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha, Allmende Taucha e.V., der Linken und den Grünen aus Taucha, Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft und dem Jugendparlament Taucha.
Eine Gruppe von Tauchaer*innen machte sich am frühen Morgen des 11.1.2025 auf den Weg, um die Proteste gegen den AfD-Bundesparteitag in Riesa zu unterstützen. Gegen 5:30 Uhr begann die Kundgebung am Bahnhof unter dem Motto „Ganz Riesa steht (früh) auf gegen Rechts: Frühstück gegen Rechts“ – und die schon zahlreich erschienenen Protestierenden waren sehr froh über die Anlaufstelle mit Heißgetränken und Vor-Ort-Informationen.
Mitgebracht hatte das Team aus Taucha auch Spenden von Tauchaer*innen, die selbst nicht nach Riesa reisen konnten oder wollten. Kuchen, Energiebällchen und stärkende Snacks konnte an die Protestierenden verteilt werden, die nach stundenlangen Sitzblockaden dafür sehr dankbar waren.
Auf den Straßen Riesas waren Menschen allen Alters aus der ganzen Republik unterwegs. An der Mahnwache gab es lebendigen Austausch, Geschichten wurden geteilt, Tränen getrocknet und Wunden versorgt. Ein ehrenamtlicher Shuttle-Service versuchte den Transport von Menschen mit Beeinträchtigungen vom Bahnhof zur Großkundgebung zu gewährleisten.
Vor Ort war ebenfalls das Team von ROSA, das mobile Anlaufstellen für Frauen auf der Flucht, u.a. an der EU-Außengrenze in Griechenland, organisiert und das mit einer Ausstellung und Redebeiträgen über seine Arbeit informierte. Die Soundbox von ROSA sorgte für gute Stimmung und die Möglichkeit zum Tanzen auf dem Bahnhofsvorplatz.
Das Team von ROSA und die Menschen aus Taucha waren dabei nur ein kleiner Teil der Infrastruktur, die den Protest vor Ort unterstützte. Weitere Mahnwachen, organisierte Übernachtungsplätze in den Nachbarstädten, Menschen für rechtliche Beratung und Beistand, Sanitäter*innen-Teams und viele mehr machten den Protest für viele verschiedene Menschen möglich.
Etwa 15.000 Menschen aus ganz Deutschland protestierten am 11.1.2025 u.a. im Rahmen des Widersetzen-Bündnisses mit Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen die menschenverachtende Politik der AfD. Über 200 Busse aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Österreich hatten sich auf den Weg gemacht, um die Protestierenden rechtzeitig nach Riesa zu bringen. Aufgerufen hatten kirchliche Organisationen, die „Omas gegen Rechts“, Gewerkschaften und vielfältige weitere zivilgesellschaftliche Initiativen.
Weitere Menschen, die aus Taucha und Nordsachsen angereist waren, berichteten von einer friedlichen und guten Atmosphäre bei den Demonstrationen, von guten Gesprächen mit vielen Menschen. Aber auch davon, dass die Demonstration gestoppt und nicht zur zentralen Kundgebung gelassen wurde. Das Entsetzen über die Polizeigewalt, das Hetzen von Hunden auf Protestierende und den Angriff auf einen sächsischen Landtagsabgeordneten kam erst zuhause.
Dennoch: Der Parteitag konnte erst mit mehr als zwei Stunden Verspätung beginnen. Dies wurde von den Organisierenden als Erfolg und als deutliches Zeichen gewertet: Auch in Riesa, einer Kleinstadt mitten in Sachsen, muss die AfD mit Widerstand rechnen.
In Taucha sitzen vier Vertreter*innen der rechtspopulistischen AfD im Stadtrat. Hier fallen sie durch unzureichende Vorbereitung, Störversuche und mangelnde Kompetenzen für die kommunale Parlamentsarbeit auf. Nur ein Beispiel dafür ist ihr Agieren bei der Diskussion um die Schließung der Kita in Plösitz: Kita Haus Sonnenschein Plösitz: Verwunderung über Stellungnahme der AfD-Fraktion. Auch wenn sie hier harmlos erscheinen, so sind sie doch Teil einer gefährlichen Partei, welche mit verschiedenen Strategien ohne Hemmungen an der Zersetzung demokratischer Institutionen arbeitet.
Mehr als 30 Gäste kamen am Dienstag, dem 12.11.2024 in der Haugwitzstube auf dem Tauchaer Schloss zusammen, um Johannes Herwigs Lesung aus seinem Buch „Scherbenhelden“ zu lauschen.
Johannes Herwig, der aus Leipzig kommt, vertrat sehr kurzfristig den Autor Jakob Springfeld, der krankheitsbedingt nicht aus seinem Buch „Unter Nazis“ vorlesen konnte.
Beide Autoren eint, autobiographische Erfahrungen mit rechter Gewalt in Textform zu bearbeiten – zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf verschiedene Art und Weise.
Trotz der kurzfristigen Planänderung waren die Menschen interessiert, aufgeschlossen und kamen mit den Beteiligten ins Gespräch. Es gelang einen Bogen zu spannen: Von dem Roman mit autobiografischen Zügen, der in den 90ern in Leipzig spielt, bis hin zur teils ernüchternden Realität in Taucha heute.
Einige Jugendliche trugen gesammelte Texte zu ihren persönlichen Erfahrungen in Taucha vor. Wie der Alltag für sie aussieht; was es bedeutet, einfach anders auszusehen und zu denken; ausgegrenzt und angepöbelt zu werden. Das ist vielen sehr nahe gegangen.
Die Texte waren bedrückend, düster und leider auch pessimistisch. Auch in der anschließenden Diskussion zeichneten die Jugendlichen ein trauriges Bild von Taucha: Wie muss das sein, in so einer Kleinstadt aufzuwachsen und nur noch den Wunsch zu haben, von hier weg zu gehen? Wer soll hier die Zukunft bunt und vielfältig gestalten?
Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, dass man eben doch nicht ganz alleine ist mit der Angst, der Ohnmacht und der Ratlosigkeit.
Es war ein offener und empathischer Austausch, der Interesse signalisierte und Verständnis generierte, aber auch gesellschaftliche Leerstellen deutlich machte. Die Jugendlichen wollen gemeinsam an weiteren Texten arbeiten, perspektivisch wird eine kleine Publikation entstehen.
Auch in Taucha wurde am 9. November der Opfer der Novemberpogrome im Jahr 1938 und der von NS-Verfolgung Betroffenen gedacht. Etwa 20 Menschen nahmen an dem Gedenkspaziergang teil.
Dieser startete an der Stolperschwelle am Marktplatz, welche an die NS-Zwangsarbeiter:innen und insbesondere die KZ-Häftlinge des Außenlagers des KZ Buchenwald in Taucha erinnert. [Unsere Kritik an der Inschrift und dem Verlegeort -> hier]
Zweite Station war Tauchas bislang einziger Stolperstein, welcher 2024 von Schüler:innen des Geschwister-Scholl Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Erich Zeigner Haus e.V. vor dem Wohnhaus in der Marktstraße 16 verlegt wurde.
Auf der Brachfläche in der Eilenburger Straße 21 stand mal ein Wohnhaus in welchem Henriette Lippmann wohnte. Sie war Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, emigrierte nach Frankreich und wurde am 07.03.1944 von dort aus in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und am 08.05.1945 für tot erklärt. An allen Stationen wurden Kerzen abgestellt und kurze Texte verlesen.
Wie auch bei der darauf folgenden Station zu Rudolf Winkelmann, in der nach ihm benannten Straße. Rudolf Winkelmann wurde als Zeuge Jehovas von den Nazis verfolgt wurde. Er wurde für mehrere Jahr im Konzentrationslager inhaftiert und starb kurz nach der Befreiung an den folgen der Haftbedingungen.
Letzte Station war das Rathaus Taucha. Das Gebäude war ursprünglich das Amtsgericht. Im Hinterhof befand sich das Gefängnis, in welches schon im März 1933 als frühes bspw. wildes Konzentrationslager für politische Gegner*innen des NS-Regimes fungierte. Im Anschluss gab es noch Raum für Austausch und das Teilen von eigenen Geschichten und Perspektiven.
Wir danken allen Teilnehmer*innen für das würdevolle Gedenken.
#WeRemember
Beginn 18.3oUhr in der Haugwitzstube (Haugwitzwinkel 1, 04425 Taucha)
Da Jakob Springfeld leider krank ist, springt kurzfristig Johannes Herwig ein und liest aus seinem Buch „Scherbenhelden“. Außerdem werden ein paar Jugendliche aus Taucha von ihren Erfahrungen mit der rechten Präsenz in Taucha berichten. Im Anschluss stehen die Beteiligten zur Diskussion zur Verfügung. Wir wünschen Jakob gute Besserung und danken Johannes für die Spontanität. Wir freuen uns auf rege Teilnahme und pünktlichen Beginn 😉.
Solidarische Grüße aus Taucha
SAfT e.V.
Anlässlich des Jahrestags der Novemberpogrome im Jahr 1938 laden wir ein zum Gedenkspaziergang in Taucha.
Auch in Sachsen brannten an diesem Tag Synagogen. Jüdische Geschäfte und Friedhöfe wurden zerstört, Versammlungsräume, Wohnungen und Gebetsräume geplündert. Die Pogromnacht war ein weiterer Höhepunkt der Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden.
In Taucha werden wir dieser Ereignisse gedenken und Orte besuchen, an denen Menschen gelebt haben, die von der Verfolgung durch die Nationalsozialisten betroffen waren.
In ganz Sachsen finden vom 7.-13.November 2024 Veranstaltungen zum Gedenken an die Novemberpogrome vor 86 Jahren statt. Eine Übersicht zu #WeRemember findet sich u.a. hier: https://slag-aus-ns.de/mitteilungen/gedenken-novemberpogrome-2024/
Solidarische Alternativen für Taucha e.V. ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
12.11.2024 / 18.30Uhr in der Haugwitzstube, Haugwitzwinkel 1, 04425 Taucha
© CocoVillosa
Jakob Springfeld wurde 2002 in Zwickau geboren und ist dort auch aufgewachsen. Im gemeinsam mit dem Co-Autor Issio Ehrich verfassten Buch „Unter Nazis“ wird von den schwierigen Bedingungen berichtet, unter denen sich Menschen in seiner Heimatstadt für Klimaschutz, Vielfalt, Toleranz und Menschenwürde einsetzen. Für seinen Einsatz erhielt er 2020 die Theodor-Heuss-Medaille für besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. Jakob Springfeld liest aus dem Buch „Unter Nazis“ und steht zur anschließenden Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung. Warum Aufgeben keine Option ist und es auch Anlass für Hoffnung gibt, wollen wir gemeinsam mit dem Autor diskutieren.
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Rechte Gewalt in Taucha früher und heute
Wir wollen den Anlass auch nutzen gemeinsam auf die Verhältnisse in Taucha zu schauen. Wir möchten alle Tauchaer*innen ermutigen ihre Geschichten und Erfahrungen mit rechter Gewalt in Taucha zu teilen. Kommen Sie dazu gerne vorab auf uns zu oder sprechen Sie uns bei der Veranstaltung direkt an. Alternativ möchten wir Sie einladen uns ihre Erfahrungen – ob aus den 90ern oder den letzten Jahren – gerne per eMail zu schicken oder anonym das Forumlar auf der Homepage des Dokumentations- und Rechercheprojektes Chronik.LE → https://chronikle.org/ereignismelden zu nutzen.
Mit Solidarischen Grüßen
SAfT e.V.
PS
Wichtiger Hinweis:
Angehörige und Sympathisant_innen von faschistischen, rassistischen und antisemitischen Organisationen haben auf unserer Veranstaltung nichts zu suchen. Die Veranstalter_innen behalten sich vor solche Personen von der Veranstaltung auszuschließen.
).
SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha
Am heutigen 8. August 2024 tagt erstmals der neu gewählte Stadtrat in Taucha. Dort sind nach der Kommunalwahl im Juni 2024 insgesamt vier Stadträte der AfD präsent, die nun als Fraktion auftreten können.
Die AfD und ihre Vertreter*innen tragen derzeit vielerorts mit Hass und Hetze zur Spaltung der Gesellschaft bei. Sie rechtfertigen Diskriminierung und Ausgrenzung, beschimpfen die Medien als „Lügenpresse“ und verharmlosen die Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie sind eng mit anderen Akteur*innen der neuen und alten Rechten vernetzt und stacheln zu Gewalt gegen Menschen auf, die nicht in ihr Weltbild passen. Spätestens mit den anstehenden Landtagswahlen wird mit einer neuerlichen Zunahme rechter Gewalt gerechnet.
Wir rufen dazu auf, die Stadtratsarbeit allgemein und die Arbeit der AfD-Stadträte im speziellen sehr bewusst und kritisch zu begleiten. Den Feinden einer vielfältigen, offenen und demokratischen Gesellschaft sollten wir auf die Finger schauen, wenn sie versuchen sollten, Hand an die demokratischen Institutionen zu legen.
Auch die Vertreter*innen demokratischer Parteien sollten wir stetig an ihre Verantwortung erinnern, sich hier klar abzugrenzen.
Und ebenso liegt es an uns als Bewohner*innen von Taucha, eine demokratische und vielfältige Gesellschaft im Kleinen wie im Großen zu verteidigen, gemeinsam mit den demokratischen Parteien im Stadtrat und allen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Rechte Gewalt und Gewaltandrohungen dürfen keinen Platz in unserer Stadt und auch anderswo haben. Den Betroffenen sollten wir unsere Unterstützung anbieten und ihnen zur Seite stehen.
Zugleich gilt es, unsere demokratischen Praxis weiter zu entwickeln. Das können und müssen wir im Alltag tun. Aber auch, indem wir uns in die politischen Diskussionen und Entscheidungen in Taucha bewusst und aktiv einbringen und diese selbst mitgestalten.
Solidarische Alternativen für Taucha – SAfT e.V.
Taucha, 8.8.2024
Der Aufruf ist als PDF hier zu finden: Aufruf_Stadtratsarbeit-kritisch-begleiten_2024-08-08