2. Christopher Street Day (CSD) in Taucha

Start 13.00Uhr Bahnhof Taucha -> Demonstration mit Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz -> Abschlusskundgebung auf der Festwiese -> Ende gegen 17.00Uhr

                       

Etwas breiter aufgestellt als beim ersten Anlauf der Linksjugend im vergangenen Jahr, soll am kommenden Sonntag der zweite Tauchaer CSD begangen werden. Mit einer von mehreren Organisationen getragenen Demonstration durch Taucha soll unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ abermals ein Zeichen für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Landkreis gesetzt werden. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass sich der Tauchaer Bürgermeister u.a. durch das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus anlässlich des Stonewall-Gedenktages öffentlich für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt einsetzt (https://www.taucha-kompakt.de/2021/regenbogenflagge-erstmalig-am-tauchaer-rathaus/). Mit RosaLinde e.V. aus Leipzig hatten wir am 23. Juni diesen Jahres bereits eine gut besuchte Lesung im Diakonat veranstaltet (-> https://www.l-iz.de/veranstaltungen/tipp-buehne/2022/06/am-23-juni-queere-lesung-passing-problems-in-taucha-456100). Außerdem wird ab der kommenden Woche die Ausstellung „Solche Leute gibt’s hier nicht! (-> https://queeres-sachsen.de/ausstellung/) im Tauchaer Geschwister-Scholl-Gymnasium gezeigt.

Trotzdem berichten Betroffene aus Taucha immer wieder von queer-feindlichen Diskriminierungserfahrungen im Alltag. Hier und da taucht auch immer mal wieder queer-feindliche Propaganda von extrem rechten Parteien und Bewegungen im Stadtbild auf, wie zuletzt Plakate von der Partei III.Weg oder Sticker nach dem Stadtfest, von einigen Kommentaren in einigen Facebook-Gruppen ganz zu schweigen. Erwähnt sei außerdem der Abbruch des ersten Tauchaer CSD auf dem Tauchaer Marktplatz durch die Veranstalter*innen wegen Störungen aus dem neonazistischen Milieu (-> https://www.taucha-kompakt.de/2021/provokationen-von-rechts-csd-der-linke-in-taucha-vorzeitig-beendet/). Das alles offenbart, es bleibt noch einiges zu tun, … auch in Taucha!

Bereits vor knapp zwei Wochen zogen am 17.09.2022 etwa hundert Teilnehmer*innen unter dem Motto „„Wir existieren, ob ihr wollt oder nicht!“ bei einer queeren Demo durch Taucha. Aus verschiedenen Gründen ist das nun die zweite Demonstration mit einer ähnlichen inhaltlichen Ausrichtung innerhalb weniger Wochen. Das bewegt teilweise die Gemüter und so soll es auch sein, …auch wenn das so für das kommende Jahr sicherlich anders geplant wird ;-).

Wir wünschen uns, dass sich Lesben, Schwule, Bisexuelle, asexuelle oder aromantische, trans- und intergeschlechtliche, nichtbinäre und queere Menschen (LSBTIANQ*) aus Taucha ob jung oder alt durch die Demonstration bestärkt und ermutigt fühlen auch im Alltag für ihre Rechte, Lebens- & Liebensweisen einzustehen.

Also auf geht’s … „Jetzt erst recht!“

Solidarische Grüße

SAfT e.V.

 

Pressemitteilung

02.10.2022: 2. Christopher Street Day (CSD) in Taucha

Am 2.10.2022 findet der zweite Christopher Street Day (CSD) unter dem Motto „Jetzt erst
recht!“ in Taucha statt. Die Veranstaltung wird von einem Bündnis aus Linksjugend
Nordsachsen, Jusos Nordsachsen, Solidarische Alternativen für Taucha (SAfT e.V.) sowie dem Projekt „Que(e)r durch Sachsen – Mobil im ländlichen Raum“ des RosaLinde Leipzig e.V. organisiert.
Lesben, Schwule, Bisexuelle, asexuelle oder aromantische, trans- und intergeschlechtliche,
nichtbinäre und queere Menschen (LSBTIANQ*) in Taucha und Nordsachsen erleben immer wieder Diskriminierungen, Stigmatisierungen und Pathologisierungen aufgrund ihrer individuellen Lebensrealitäten.
Der erste CSD in Taucha fand am 22. August 2021 und musste nach Störaktionen durch
Rechtsextreme vorzeitig abgebrochen werden (vgl. etwa https://www.queer.de/detail.php?article_id=39790) . Mit dem Motto „Jetzt erst recht!“ setzt der 2. CSD 2022 ein deutliches Zeichen für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Landkreis, gegen rechte Ideologien und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Die Demonstration wird um 13 Uhr am Bahnhof Taucha eröffnet, zieht dann mit Zwischenstopp am Markt durch die Stadt und endet an der Festwiese, wo eine Kundgebung mit Musik und Infoständen stattfindet. Der CSD wird von Redebeiträgen begleitet, u.a. von Sarah Buddeberg (MdL, die Linke), SAfT e.V., Jugendparlament Nordsachsen, Grüne Jugend Sachsen, Jusos Sachsen, RosaLinde Leipzig e.V. und von queeren Menschen aus der Region.
Das Organisationsteam ruft alle LSBTIANQ* aus dem Landkreis Nordsachsen, aus ganz Sachsen und darüber hinaus sowie deren Freund*innen und Unterstützer*innen zur Teilnahme am CSD in Taucha auf.

Es gilt, gemeinsam ein starkes Zeichen für Vielfalt, Akzeptanz sowie ein
demokratisches Miteinander in Nordsachsen zu setzen.

Die Organisator*innen empfehlen allen Teilnehmenden, sich aus Sicherheitsgründen auf dem Hin- und Rückweg sowie im Umfeld des Tauchaer CSD nicht allein zu bewegen, sondern möglichst in Gruppen unterwegs zu sein.

Christopher Street Days (CSDs) erinnern an die Stonewall Riots 1969. Am 28. Juni 1969 fand in der New Yorker Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street eine Razzia statt. Es kam zu Polizeigewalt, queere Menschen und BIPoC wurden angegriffen. Menschen aus der LGBTQIA-Community wehrten sich und nahmen die New Yorker Straßen ein, um für die Rechte von queeren Menschen zu kämpfen und darauf aufmerksam zu machen.

Das Projekt „Que(e)r durch Sachsen – Mobil im ländlichen Raum“ des RosaLinde Leipzig e.V. bietet psychosoziale Beratung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans, inter, nichtbinäre, asexuelle und queere (LSBTIANQ) Menschen in den Landkreisen Leipzig, Nord- und Mittelsachsen an. Die Beratung erfolgt dabei nach individueller Terminvereinbarung vor Ort im Landkreis oder auch telefonisch bzw. per Email. Zudem organisiert das Projekt inKooperation mit Partner*innen vor Ort Veranstaltungen und Sensibilisierungsformate für Fachkräfte.

SAfT – Solidarische Alternativen für Taucha e.V. ist eine Initiative von Menschen, die in
Taucha wohnen, arbeiten oder aus anderen Gründen in Taucha unterwegs sind. Einige
Mitglieder der Initiative sind von rechter Gewalt in Taucha betroffen. SAfT setzt sich gegen
Diskriminierungen aufgrund von Aussehen, politischer Einstellung, Geschlecht, sexueller
Orientierung, Herkunft und anderen Merkmalen, gegen Gewalt und gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit in Taucha ein. Die Initiative sensibilisiert für die Perspektiven
Betroffener, informiert über rechte Aktivitäten in Taucha und trägt zur Aktivierung der
Zivilgesellschaft bei.

Pressekontakt:
Vera Ohlendorf
Projektkoordination
Projekt „Que(e)r durch Sachsen – Mobil im ländlichen Raum“
RosaLinde Leipzig e.V.
Tel.: 0157 35630726
Email: vera.ohlendorf@rosalinde-leipzig.de

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