Aufruf: Arbeit des Tauchaer Stadtrats und der AfD-Fraktion kritisch begleiten!

Text des Aufrufs.Am heutigen 8. August 2024 tagt erstmals der neu gewählte Stadtrat in Taucha. Dort sind nach der Kommunalwahl im Juni 2024 insgesamt vier Stadträte der AfD präsent, die nun als Fraktion auftreten können.

Die AfD und ihre Vertreter*innen tragen derzeit vielerorts mit Hass und Hetze zur Spaltung der Gesellschaft bei. Sie rechtfertigen Diskriminierung und Ausgrenzung, beschimpfen die Medien als „Lügenpresse“ und verharmlosen die Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie sind eng mit anderen Akteur*innen der neuen und alten Rechten vernetzt und stacheln zu Gewalt gegen Menschen auf, die nicht in ihr Weltbild passen. Spätestens mit den anstehenden Landtagswahlen wird mit einer neuerlichen Zunahme rechter Gewalt gerechnet.

Wir rufen dazu auf, die Stadtratsarbeit allgemein und die Arbeit der AfD-Stadträte im speziellen sehr bewusst und kritisch zu begleiten. Den Feinden einer vielfältigen, offenen und demokratischen Gesellschaft sollten wir auf die Finger schauen, wenn sie versuchen sollten, Hand an die demokratischen Institutionen zu legen.

Auch die Vertreter*innen demokratischer Parteien sollten wir stetig an ihre Verantwortung erinnern, sich hier klar abzugrenzen.

Und ebenso liegt es an uns als Bewohner*innen von Taucha, eine demokratische und vielfältige Gesellschaft im Kleinen wie im Großen zu verteidigen, gemeinsam mit den demokratischen Parteien im Stadtrat und allen zivilgesellschaftlichen Akteuren. Rechte Gewalt und Gewaltandrohungen dürfen keinen Platz in unserer Stadt und auch anderswo haben. Den Betroffenen sollten wir unsere Unterstützung anbieten und ihnen zur Seite stehen.

Zugleich gilt es, unsere demokratischen Praxis weiter zu entwickeln. Das können und müssen wir im Alltag tun. Aber auch, indem wir uns in die politischen Diskussionen und Entscheidungen in Taucha bewusst und aktiv einbringen und diese selbst mitgestalten.

Solidarische Alternativen für Taucha – SAfT e.V.
Taucha, 8.8.2024

Der Aufruf ist als PDF hier zu finden: Aufruf_Stadtratsarbeit-kritisch-begleiten_2024-08-08

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Freitag, 9.8.24: Lesung und Diskussionsrunde „Deutschlands Querfront“ mit Tomasz Konicz

Cover des Buchs Deutschlands Querfront von Tomasz KoniczEinladung zur Lesung und Diskussionsrunde mit Tomasz Konicz zu seinem Buch „Deutschlands Querfront“
Zeit: Freitag, 9.8.2024, 18:00 Uhr
Ort: VHS Nordsachsen, Dewitzer Str. 33/35, 04425 Taucha

Querfront gehört zu den umkämpften Begriffen. Die Arbeitsdefinition „öffentliche Zusammenarbeit von Linken und Rechten auf einer organisatorischen Ebene“ kommt bei einigen Themen wie „Frieden“ punktuell zusammen. In den letzten Jahren entstehen Gruppen, deren Erfolgsrezept genau darin besteht. Wir sehen in bestimmten populistischen Neugründungen und  Abspaltungen, Querdenken und Freier „Linke“ eine gefährliche Entwicklung, die nicht nur die Straßen und Parlamente kosten wird. Autor Tomasz Konicz hat im Mai ein Buch „Deutschlands Querfront“ veröffentlicht. Er bezeichnet das Phänomen als Tranformations-Riemen, der rechte Ideologie in die Linke und Personal für Rechte mobilisierbar macht. Ein doppelter Verlust.
Was sind die Ursachen für Querfront? Warum ist sie erfolgreich? Worin liegt ihre Falschheit?

Wir haben Konicz nach Taucha eingeladen und wollen im Anschluss mit euch über die Querfronten in Sachsen diskutieren in Hinblick auf die Montagsdemos und Landtagswahlen.

Organisator der Veranstaltung sind SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha und die Antiverschwurbelte Aktion (AvA). Die AvA ist ein bundesweites Aktionsbündnis gegen Verschwörungstheorien. Mit satirischen Demos als Echsenmenschen verkleidet nehmen wir die montäglichen Volksaufstände auf die Schippe.

Tomasz Konicz ist ein deutscher Journalist und Publizist polnischer Herkunft, der sich intensiv mit den Themen Kapitalismuskritik, Globalisierung und Klimawandel auseinandersetzt. In seinen Arbeiten analysiert er die ökonomischen und politischen Dynamiken der Gegenwart und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sein aktuelles Buch „Die Querfront in Deutschland“ erschien 2024 im Selbstverlag.

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Berührende Lesung im Schloss: Taucha sammelt 250 € für Seenotrettung im Mittelmeer

Fast 30 Zuhörer*innen fanden am Sonntag den Weg zur szenischen Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“ in der Kulturscheune des Tauchaer Schlosses. In Anwesenheit des Autors, Antonio Umberto Riccò, führte das neu gegründete Theaterkollektiv Miranda das Stück von „Unser Herz schlägt auf Lampedusa“ aus Hannover auf.

Autor Antonio vor der Lesung des Stücks

Die fünf Sprecher*innen liehen den Beteiligten des Unglücks am Morgen des 3. Oktober 2023 ihre Stimmen. Wenige hundert Meter von der Insel Lampedusa entfernt ertranken damals 366 von insgesamt 545 Passagiere eines überfüllten Flüchtlingsschiffs – Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien.

Die Verunglückten kommen zu Wort mit den Geschichten ihrer Flucht, der Überfahrt, ihrem Erleben des Unglücks.

Und die Helfenden schildern ihr Erleben: hunderte Menschen im Meer, die ihnen vollkommen entkräftet ihre Hände entgegen strecken. Die Unmöglichkeit, mehr Menschen retten zu können, das Mitansehen-Müssen, wie viele Menschen sterben müssen.

Und die sich aufdrängende Frage, warum nicht mehr Menschen gerettet werden konnten. Wo die Küstenwache so lange blieb. Warum einzelne Boote nicht halfen. Aus Angst vor der Bestrafung durch die italienischen Behörden, die helfende Seeleute mit Anklagen überziehen?

Begleitet wird die Lesung von Bildern von Rettungsaktionen der zivilen Rettungsschiffe, von Bildern von geretteten Kindern, Frauen und Kindern – von Trauer und Wut, Entsetzen.

Lesende des Theaterkollektives Miranda

Die Stille danach…

Nach dem Ende der Aufführung herrschte Stille, die der Autor Antonio Umberto Riccò behutsam unterbrach und berichtete, dass dies nach allen Lesungen passiert, weil es einfach nicht passend erscheint, zu applaudieren.

Gefragt nach den Beweggründen, warum er dieses Stück erarbeitet hat, erläutert Riccò von seiner Beobachtung, dass uns Nachrichten wie das im Zentrum der Lesung stehende Unglück in der Regel nur für wenige Tage intensiv berühren, dann aber wieder in den Hintergrund geraten und vergessen werden. Und dagegen wollte er etwas tun.

Noch heute ist er in Kontakt mit Menschen, die damals geholfen haben, die morgens auf ihren Fischerbooten unterwegs waren und lebendige und auch tote Menschen aus dem Meer bargen – und denen es schwer fällt, mit diesen Erlebnissen weiter zu leben.

Eines der Mitglieder des Theaterkollektivs erzählt davon, wie sehr sie sich wünscht, dass den geflüchteten Menschen mit ihren jeweils sehr eigenen Geschichten hier im Alltag einfach mehr Freundlichkeit entgegen gebracht wird: dass es nicht schon als ausreichend und ehrenwert erachtet wird, sie freundlich zu ignorieren – sondern dass ihnen auch ein Lächeln geschenkt wird, Interesse, Menschlichkeit…

Sächsische Zivilgesellschaft unterstützt Seenotrettung

Im Publikum waren zwei ehrenamtliche tätige Menschen der „Watch the med Alarmphone“-Initiative (mehr: https://alarmphone.org/de/ueber-uns/), die von ihrer Arbeit berichteten. Darüber hinaus gibt es u.a. die Sea-Eye Regionalgruppe Halle-Leipzig (https://sea-eye.org/gruppe-leipzig-halle/), deren Spendenaktion mit den 250 € unterstützt wird, die im Rahmen der Veranstaltung gesammelt wurden.

Wer für die Seenotrettung im Mittelmeer spenden möchte, kann das u.a. hier tun:
https://sea-eye.org/gruppe-leipzig-halle/

Weitere Lesungen und Demokratieprojekte

Die deutsch-italienische Gruppe „Unser Herz schlägt auf Lampedusa“ um Antonio Umberto Riccò arbeitet an weiteren Projekten, aktuell an einem „Demokratie-Stück“: In „Nachbarn. Sie waren Freunde, gute sogar“ treffen zwei frühere Nachbarn aufeinander, die in einer autoritären Gesellschaft nun auf verschiedenen Seiten stehen. Hier sind weitere Projekte der Gruppe zu finden: https://www.lampedusa-hannover.de/projekte/

Wenn Interesse an weiteren Aufführungen in Taucha und der Region besteht, sind wir als SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha sehr interessiert, diese zu unterstützen und offen auch für gemeinsame Veranstaltungen.

 

 

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Szenische Lesung des Theaterkollektivs Miranda: „Ein Morgen vor Lampedusa“ – Sonntag, 28.4.2024 im Schloss Taucha

Poster: Ein Morgen vor LampedusaAuf Lampedusa befinden sich Spuren griechischer, römischer, byzantinischer und arabischer Siedlungen. Zudem diente die Insel vielfach Seefahrern als Stützpunkt. Allerdings waren die meisten der zu Sizilien gehörenden Inseln wie auch Lampedusa seit der normannischen Zeit, also dem 11. Jahrhundert unbewohnt. Im Zuge des Arabischen Frühlings und des internationalen Militäreinsatzes in Libyen entwickelte sich Lampedusa aufgrund seiner Nähe zu Nordafrika zu einer von Migrant*innen angesteuerten Zwischenstation bei der Flucht über das Mittelmeer. (Quelle: Wikipedia)

Das neu gegründete Theaterkollektiv Miranda führt die szenische Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“ auf, die von einer Projektgruppe in Hannover in den Jahren 2013/2014 entwickelt wurde und bisher über 400 Mal aufgeführt wurde.

Die Beschreibung zum Stück beginnt wie folgt:

„Vor der italienischen, zwischen Sizilien und Afrika gelegenen Insel Lampedusa versinkt am 3. Oktober 2013 ein mit 545 Flüchtlingen völlig überladener Kutter. 366 von ihnen ertrinken: Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien, die vor Krieg und Armut flohen, voller Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa. […]

Ziel des Projektes ist es, Jugendliche und Erwachsene auf die Flüchtlingsproblematik aufmerksam zu machen, sie dafür zu sensibilisieren und die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen zu erhöhen. Mit den Lesungen setzen wir auch ein Zeichen konkreter Solidarität mit Flüchtlingen, indem alle Erlöse aus den Eintritten an anerkannte Organisationen weitergeleitet werden, die für und mit Flüchtlingen arbeiten.

Die zentralen Fragen der Lesung sind: Was geschah an jenem Morgen? Was erlebten die Flüchtlinge? Wie reagierten Einwohner, Touristen, Behörden? Hätte man mehr Menschen retten können? Wer trägt die Verantwortung für die Tragödie? Was müssten Italien und Europa tun, damit sich solche Ereignisse in Zukunft nicht mehr wiederholen?“

Weitere Informationen: https://www.lampedusa-hannover.de/ein-morgen-vor-lampedusa/

Der Autor des Stücks, Antonio Umberto Riccò, wird ebenfalls vor Ort sein.

Ort: Kulturscheune Schloss Taucha, Haugwitzwinkel 1
Zeit: Sonntag, 28.4.2024, 17 Uhr.

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Nordsächsische Zustände 2024: Publikationsvorstellung & Austausch zu zivilgesellschaftlichem Engagement in Nordsachsen am 29.2.24 in Taucha

Titelseite Nordsächsische Zustände 2024Im Landkreis Nordsachsen gibt es seit vielen Jahren rege Aktivitäten von Neonazis und anderen Rechtsextremen, die Zustimmungswerte für die AfD, deren sächsischer Landesverband als rechtsextremistisch eingestuft wird, bewegen sich bei über 30%. Der Schulterschluss von AfD, der „Freien Sachsen“ bis zur NPD zeigt sich bei Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Unterbringung von Geflüchteten, Corona-Hygiene-Maßnahmen und der Energie-Krise. Zudem macht die hohe Zahl rechtsmotivierter Angriffe Nordsachsen zu einem Schwerpunkt rechter Gewalt.

Über diese Schattenseite des Politischen wollen das Dokumentationsprojekt chronik.LE und die Amadeu Antonio Stiftung bei der Vorstellung ihrer Broschüre „Nordsächsische Zustände Spezial“ berichten. Zudem sind Vertreter*innen vom Zusammenkommen e.V. Belgern (Torgau) und vom SAfT e.V. (Taucha)  zum Gesprächspodium geladen, um über ihre Sicht auf die Situation und ihre aktuellen Aktivitäten zu sprechen.

Im zweiten und größeren Teil der Veranstaltung sind alle Anwesenden eingeladen, in kleinen Gruppen ins Gespräch zu kommen und sich zu den Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements vor Ort in Nordsachsen und der gegenseitigen Unterstützung auszutauschen – gerade vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wahlen und der aktuellen Proteste gegen die AfD.

Dazu laden wir Sie sehr herzlich ein!

Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Einzelpersonen, zivilgesellschaftlichen Initiativen, Vereine und aktiven Kirchgemeinden insbesondere aus Nordsachsen.

Ort: Haugwitz-Stube auf dem Rittergutsschloss Taucha, Haugwitzwinkel 1
Zeit: Donnerstag, 29.2.2024, 19-21 Uhr

Die Publikation „Nordsächsische Zustände Spezial 2024“ ist hier frei verfügbar: https://chronikle.org/leipziger-zustaende/nordsaechsische-zustaende-spezial

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(Un)Sichtbares sichtbar machen: Virtuelle Rundgänge zur HASAG in Taucha

Mittwoch, 07.02.2024, 17:00 Uhr // Taucha, Rittergutsschloß (Haus 10)

Projektvorstellung

Ab Februar 2024 sind vier virtuelle 360°-Rundgänge zur Geschichte des Rüstungskonzerns Hugo Schneider AG (HASAG) während des Nationalsozialismus in Taucha online abrufbar. Ausgehend vom noch erhaltenen ehemaligen „Gefolgschaftshaus“ der HASAG (heute Ärztehaus) widmen sie sich auf verschiedenen Routen der Geschichte der Rüstungswerke, dem KZ-Außenlager, der „Betriebsgemeinschaft“ des Konzerns sowie der Nachgeschichte von Kriegsproduktion und NS-Zwangsarbeit.

Die Rundgänge verknüpfen historische Zusammenhänge mit Dokumenten sowie Fotos und ermöglichen damit einer breiten Öffentlichkeit eine Annäherung an dieses Kapitel der Tauchaer Stadtgeschichte. Sie sind nach dem Denkmalschutz für das ehemalige HASAG-Gebäude ein weiterer Schritt, im Zusammenspiel von Zivilgesellschaft und Wissenschaft neue Perspektiven für die historisch-politische Vermittlungsarbeit zur Geschichte des Ortes zu entwickeln.

Konzipiert und erarbeitet wurden die digitalen Angebote von Studierenden am Historischen Seminar der Universität Leipzig im Rahmen des Moduls „Geschichte im Museum“. Die Rundgänge sind Teil des Forschungsprojekts „Unternehmenskultur, Zwangsarbeit und Judenmord beim Leipziger Rüstungskonzern HASAG“, das von der Alfred Landecker Foundation gefördert und vom Historiker Dr. Martin Clemens Winter geleitet wird. Kooperationspartner*innen sind die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und der Verein Solidarische Alternativen für Taucha e.V.

Am 7. Februar 2024, um 17:00 Uhr, werden die Rundgänge im Rittergutsschloss (Haus 10, Haugwitzwinkel 1) in Taucha öffentlich vorgestellt. Studierende, Projektleitung und Kooperationspartner*innen präsentieren ausgewählte Schwerpunkte und stehen für Fragen zu Verfügung. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen.

Mehr zur HASAG in Taucha, NS-Zwangsarbeit und dem Projekt erfahren Sie unter https://hasagpuzzle.hypotheses.org/ sowie https://zwangsarbeit-in-leipzig.de.

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Lebendige Mitmach-Kundgebung zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2023 in Taucha

Eine sehr abwechslungsreiche Kundgebung mit viel Musik, Tanz, Bewegung und Mitmachen erlebten die etwa 50 Teilnehmer:innen am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz in Taucha anlässlich des 75. Jahrestags der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Mitwirkenden!

Kundgebung am 10.12.2023

Eröffnet wurde die Kundgebung gegen 14 Uhr mit einer Rede zur Menschenrechtserklärung und deren Bedeutung für uns heute. Besonders verwiesen wurde auf die Verletzung der Menschenrechte von besonders schutzbedürftigen Flüchtenden durch die aktuellen Pläne zur Verschärfung der Asylpolitik, die Klimakrise sowie auf die Anfeindungen für Menschen vor Ort in Taucha und Sachsen. Es wurde aufgerufen, die von  Kriminalisierung bedrohten zivilen Seenotrettungsinitiativen Sea-Eye und Seawatch auf der Kundgebung (und darüber hinaus) mit Spenden zu unterstützen.

Anschließend verlasen Kundgebungsteilnehmer:innen die ersten zehn Artikel der Menschenrechtserklärung (in dieser diskrimierungssensibel bearbeiteten Fassung von Amnesty International).

Erster musikalischer Programmpunkt war das Set von LiveMC und Freestyler Sayes (Sayes auf Instagram)

Karin Bauer von der Klima-Initiative Taucha kritisierte, mit wie viel Hass und Häme einige Tauchaerinnen und Tauchaer auf den Vorschlag des DRK reagiert hatten, in einem bislang ungenutzten Bereich des Pflegeheims Am Veitsberg minderjährige Jugendliche aufzunehmen. Dominic Memmel (ScientistsForFuture Leipzig) verwies auf die Flucht vor der Realität der Klimakatastrophe, die derzeit von weiten Teilen der Gesellschaft und der verantwortlichen Politiker:innen gelebt wird. Gefolgt wurden die Redebeiträge vom zweiten Teil des Vortragens der Menschenrechtsartikel 11-20 (von dreißig).

Die Gruppe MiliTanz lud sodann zur gemeinsamen Performanz mit Tanz auf und fast dreißig große und kleine Menschen bewegten sich auf der fiktiven Erde vor der Kundgebungsbühne.

Die Indie/Rock-Band Agathe (auf Instagram agathe.band) begeisterte mit ihrer anschließenden Performance. Dem folgte der gemeinsame Verlesen der abschließenden zehn Artikel der Menschenrechtserklärung.

In ihrem Redebeitrag verwies Vera vom RosaLinde Leipzig e.v. auf die Anfeindungen, die viele queere Menschen in Sachsen erleben müssen. In Taucha zeigte sich dies 2021, als die Demonstration zum Christopher-Street-Day abgebrochen werden musste.

Von der Amadeu Antonio Stiftung wurde ein Redebeitrag verlesen, in dem auf die Wichtigkeit einer aktiven Zivilgesellschaft gerade in den mittleren und kleineren Städten Sachsens verwiesen wurde.

Der abschließende Redebeitrag warf einen Blick ins Jahr 2048, den das Konzeptwerk Neue Ökonomie aus Leipzig im Rahmen ihres „Zukunft für Alle“-Projekts in Zukunftsseminaren mit verschiedenen Teilnehmer:innen entwickelte und in ihrer Publikation „Zukunft für alle“ (2020) veröffentlichte.

Den musikalischen Abschluss bildete das Konzert von „Park & Riot“ (Sludge), das laut über den Markt an diesem 2. Advent schallte.

 

 

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Macht mit: Tragt die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte öffentlich auf dem Marktplatz in Taucha vor!

Unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar – für Menschenrechte in Sachsen, Europa und überall!“ wollen wir den 75. Jahrestag der Verkündung der Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen am 10.12.1948 in Paris feiern – am Sonntag, dem 10.12.2023 von 14-17 Uhr auf dem Marktplatz in Taucha. (Weitere Informationen zum Internationalen Tag der Menschenrechte in Taucha)

Macht mit!

Die Präambel der Erklärung beginnt mit folgenden Absätzen:

„Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,

da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, dass einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt,
…“

und endet mit

„…verkündet die Generalversammlung

diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne Mensch und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten.“
(Quelle: https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte )

Wir sehen die Menschenrechte derzeit an vielen Stellen gefährdet und verletzt und sind in Sorge, dass im kommenden Jahr mit den Kommunal- und Landtagswahlen in Sachsen Parteien und politische Einstellungen an Einfluss gewinnen, die diese Menschenrechte missachten und das demokratische Miteinander in unserer Gesellschaft gefährden.

Schon in den aktuellen Debatten sehen wir Menschenrechte von besonders verletzlichen Menschen in Gefahr: so z.B. in der öffentlichen Debatte und in den Gesetzesverschärfungen zum Umgang mit geflüchteten Menschen, die besonders schutzbedürftig und deren Menschenrechte besonders leicht verletzbar sind. Europa unterlässt – in einem bewussten Akt der unterlassenen Hilfeleistung – Maßnahmen zur Seenotrettung von flüchtenden Menschen im Mittelmeer und kriminalisiert die zivilgesellschaftlichen Rettungs-Initiativen. Schließlich werden derzeit die Rechte zukünftiger Generationen – die derzeit noch keine Stimme haben – durch ein Zuwenig-Tun im Kampf gegen den Klimawandel in einem überaus hohen Maße missachtet und verletzt.

Wir laden Sie ein, mit uns auf den Marktplatz zu kommen und gemeinsam mit anderen Bürger*innen aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vorzulesen und in den Austausch über die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Erklärung zu kommen.

Schreiben Sie uns eine kurze e-mail an info@saft-taucha.org, so dass wir Ihnen und euch weitere Informationen zukommen und das Vortragen zeitlich abstimmen können.

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Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10.12.2023: Kundgebung in Taucha „Die Würde des Menschen ist unantastbar – für Menschenrechte in Sachsen, Europa und überall!“

Wir laden ein zur Kundgebung am Sonntag, dem 10.12.2023 von 14-17 Uhr auf den Marktplatz in Taucha.

Am 10.12.1948, vor fast 75 Jahren, wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet. Seitdem wird der 10. Dezember als Tag der Menschenrechte begangen.

Wir laden dazu ein, diesen Tag zu feiern und die Wahrung der Menschenrechte einzufordern – in Sachsen, Europa und überall!

Wir sehen die Menschenrechte derzeit an vielen Stellen gefährdet und verletzt: so z.B. in der öffentlichen Debatte und in den Gesetzesverschärfungen zum Umgang mit geflüchteten Menschen, die besonders schutzbedürftig und deren Menschenrechte besonders leicht verletzbar sind.
Europa unterlässt – in einem bewussten Akt der unterlassenen Hilfeleistung – Maßnahmen zur Seenotrettung von flüchtenden Menschen im Mittelmeer und kriminalisiert die zivilgesellschaftlichen Rettungs-Initiativen. Schließlich werden die Rechte zukünftiger Generationen durch ein Zuwenig-Tun im Kampf gegen den Klimawandel in einem überaus hohen Maße missachtet und verletzt.

Wir laden euch dazu ein, öffentlich die Stimme zu erheben und mit uns aus der Erklärung der Menschenrechte vorzulesen. Meldet euch, wenn ihr mitmachen wollt: info@saft-taucha.org

Unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen zur Seenotrettung mit Spenden und zeigt, dass Hilfeleistung nicht kriminalisierbar ist (eine der Initiativen ist z.B. Sea-Watch – lest mehr zu ihrer Arbeit hier: https://sea-watch.org).

Wir wollen mit euch eine (noch utopische) Reise ins Jahr 2048 unternehmen – in eine Welt, in der die Menschenrechte geachtet werden und in der wir sehen, dass wir auch anders miteinander umgehen können.

Wir freuen uns auf Beiträge von lokalen und regionalen zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für Menschenrechte, für geflüchtete Menschen und für Klimagerechtigkeit einsetzen.

Wir erwarten die Musiker*innen:

Weitere Informationen zum Internationalen Tag der Menschenrechte in Taucha am 10.12.2023 findet ihr auch in den sozialen Medien mit dem Hashtag #MenschenrechteTaucha2023.

Flyer für die Kundgebung am 10.12.23 zum Internationalen Tag der Menschenrechte

Kundgebungs-Bild 2

Kundgebung am 10.12.2023 in Taucha

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Wieder rechte Bedrohungen & Einschüchterungsversuche in Taucha

Am 03.11.2023 wurde eine bei SAfT e.V. aktive Person abermals von rechten Jugendlichen bedroht und eingeschüchtert. Gegen 20Uhr bestiegt der Betroffene in Begleitung einer weiteren Person die Straßenbahn. An der Bürgerruhe stieg außerdem eine Gruppe von ca. 7 Jugendlichen, geschätzt zwischen 17 und 20 Jahre alt, ebenfalls in die Straßenbahn ein.
Nach kurzer Zeit wurde von der Gruppe Jugendlicher mehrmals der Name der Betroffenen Person gerufen. Außerdem wurden von der Gruppe in der Straßenbahn Parolen von LOK Leipzig gerufen.
Die Begleitung der Betroffenen Person sprach die Gruppe darauf hin an. Es folgten Beleidigungen als Zecken u.ä.. Die Gruppe kam den beiden Personen näher, blieb in unmittelbarer Nähe stehen und beäugte die beiden streng. Eine Person zog sich Lederhandschuhe an.
An der Schwantesstraße blockierte die Gruppe die Tür der Tram und schlugen gegen Tür und Fenster. Die Betroffene Person und ihre Begleitung wurden aufgefordert auszusteigen.
Ein Person spuckte die betroffene Person an. Nach ca. ein bis zwei Minuten ließ die Gruppe von der Straßenbahn und den Betroffenen ab und riefen noch „ … dich erwischen wir noch alleine.

Die betroffene Person wurde zehn Tage später gegen 20.15Uhr am 13.11.2023 erneut von einer Gruppe Jugendlicher angesprochen.
Der Betroffene packte seine Einkäufe im Kassenbereich vom Kaufland in der Portitzer Straße ein, als ein Jugendlicher zügig an ihm vorbei lief und ihn hämisch angrinste. Er stieß vor dem Kaufland zu einer Gruppe von etwa 10 Jugendlichen und machte diese auf den Betroffenen aufmerksam. Beim Verlassen des Kauflands und dem Überqueren des Parkplatzes rannten zwei Personen aus der Gruppe zu dem Betroffenen, versperrtem ihm den Weg und sprachen ihn in aggressivem Ton an.
Der Betroffene versuchte immer wieder aus der Situation zu entkommen, ihm wurde jedoch immer wieder der Weg versperrt. Der Betroffene wurde aggressiv angeschrien. Die Jugendlichen bezogen sich auch explizit auf die Situation in der Straßenbahn am 03.11.2023. Die Bedrohungen habe er zu erdulden und sowieso habe er nichts zu sagen.
Als der Betroffene abermals versuchte weiterzulaufen wurde ihm gedroht, dass er sich keinen Meter mehr bewegen soll, er nirgendwo mehr hingehe und die drohende Person sonst „für nichts garantieren könne“. In dem Moment rechnete der Betroffene mit einem körperlichen Angriff.
Glücklicherweise hatte eine aufmerksame Person die Situation beobachtet.
Diese kam mit dem Auto hupend angefahren. Der Betroffene nutzte die Ablenkung und steig auf dem Rücksitz des Autos ein. Der Fahrer beschleunigte und brachte den Betroffenen aus der Situation heraus.

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Solidarität mit allen Betroffenen von rechten Einschüchterungsversuchen in Taucha und überall.

Wir gehen davon aus, dass das nicht die einzigen Vorfälle in den vergangenen Monaten in Taucha waren und empfehlen allen Betroffenen sich beim Projekt SUPPORT des RAA Sachsen e.V. zu melden. Auch wir von SAfT e.V. sind weiterhin ansprechbar. ChronikLE dokumentiert faschistische, rassistische und diskriminierende Ereignisse in und um Leipzig. Meldet Vorkommnisse auch weiterhin dort.

Wir fordern die Stadtgesellschaft und die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung einmal mehr dazu auf endlich aktiv zu werden. Ohne kontinuierliches Engagement, eine Strategie zur Eindämmung antidemokratischer Tendenzen und eine Einhegung der entsprechenden Personenkreise sehen wir schwarz für die „Kleine Stadt mit großem Herz.“

Für ein Solidarisches Taucha

SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha / 19.11.2023

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