Am 03.11.2023 wurde eine bei SAfT e.V. aktive Person abermals von rechten Jugendlichen bedroht und eingeschüchtert. Gegen 20Uhr bestiegt der Betroffene in Begleitung einer weiteren Person die Straßenbahn. An der Bürgerruhe stieg außerdem eine Gruppe von ca. 7 Jugendlichen, geschätzt zwischen 17 und 20 Jahre alt, ebenfalls in die Straßenbahn ein.
Nach kurzer Zeit wurde von der Gruppe Jugendlicher mehrmals der Name der Betroffenen Person gerufen. Außerdem wurden von der Gruppe in der Straßenbahn Parolen von LOK Leipzig gerufen.
Die Begleitung der Betroffenen Person sprach die Gruppe darauf hin an. Es folgten Beleidigungen als Zecken u.ä.. Die Gruppe kam den beiden Personen näher, blieb in unmittelbarer Nähe stehen und beäugte die beiden streng. Eine Person zog sich Lederhandschuhe an.
An der Schwantesstraße blockierte die Gruppe die Tür der Tram und schlugen gegen Tür und Fenster. Die Betroffene Person und ihre Begleitung wurden aufgefordert auszusteigen.
Ein Person spuckte die betroffene Person an. Nach ca. ein bis zwei Minuten ließ die Gruppe von der Straßenbahn und den Betroffenen ab und riefen noch „ … dich erwischen wir noch alleine.
Die betroffene Person wurde zehn Tage später gegen 20.15Uhr am 13.11.2023 erneut von einer Gruppe Jugendlicher angesprochen.
Der Betroffene packte seine Einkäufe im Kassenbereich vom Kaufland in der Portitzer Straße ein, als ein Jugendlicher zügig an ihm vorbei lief und ihn hämisch angrinste. Er stieß vor dem Kaufland zu einer Gruppe von etwa 10 Jugendlichen und machte diese auf den Betroffenen aufmerksam. Beim Verlassen des Kauflands und dem Überqueren des Parkplatzes rannten zwei Personen aus der Gruppe zu dem Betroffenen, versperrtem ihm den Weg und sprachen ihn in aggressivem Ton an.
Der Betroffene versuchte immer wieder aus der Situation zu entkommen, ihm wurde jedoch immer wieder der Weg versperrt. Der Betroffene wurde aggressiv angeschrien. Die Jugendlichen bezogen sich auch explizit auf die Situation in der Straßenbahn am 03.11.2023. Die Bedrohungen habe er zu erdulden und sowieso habe er nichts zu sagen.
Als der Betroffene abermals versuchte weiterzulaufen wurde ihm gedroht, dass er sich keinen Meter mehr bewegen soll, er nirgendwo mehr hingehe und die drohende Person sonst „für nichts garantieren könne“. In dem Moment rechnete der Betroffene mit einem körperlichen Angriff.
Glücklicherweise hatte eine aufmerksame Person die Situation beobachtet.
Diese kam mit dem Auto hupend angefahren. Der Betroffene nutzte die Ablenkung und steig auf dem Rücksitz des Autos ein. Der Fahrer beschleunigte und brachte den Betroffenen aus der Situation heraus.
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Solidarität mit allen Betroffenen von rechten Einschüchterungsversuchen in Taucha und überall.
Wir gehen davon aus, dass das nicht die einzigen Vorfälle in den vergangenen Monaten in Taucha waren und empfehlen allen Betroffenen sich beim Projekt SUPPORT des RAA Sachsen e.V. zu melden. Auch wir von SAfT e.V. sind weiterhin ansprechbar. ChronikLE dokumentiert faschistische, rassistische und diskriminierende Ereignisse in und um Leipzig. Meldet Vorkommnisse auch weiterhin dort.
Wir fordern die Stadtgesellschaft und die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung einmal mehr dazu auf endlich aktiv zu werden. Ohne kontinuierliches Engagement, eine Strategie zur Eindämmung antidemokratischer Tendenzen und eine Einhegung der entsprechenden Personenkreise sehen wir schwarz für die „Kleine Stadt mit großem Herz.“
Für ein Solidarisches Taucha
SAfT e.V. – Solidarische Alternativen für Taucha / 19.11.2023