Ein RAHMENPROGRAMM zur #StolenMemory-Ausstellung wird es ebenfalls geben.
Hinweis: Um die Abstandsregeln besser umsetzen zu können, finden die Veranstaltungen in der Kulturscheune statt. Für warme Getränke und Decken wird gesorgt. Die aktuellen Corona-Regeln sind einzuhalten.
Kulturscheune Schloss Taucha, Haugwitzwinkel 1, 04425 Taucha
08.10.2021 / 17.ooUhr Auftaktveranstaltung zur Ausstellung mit Ramona Bräu (Arolsen Archives)
Taucha ist im Nationalsozialismus groß geworden. Die Einwohner*innenzahl hat sich im Zuge der Ansiedlung der NS-Rüstungsindustrie verdreifacht. Tausende Zwangsarbeiter*innen waren in der Stadt untergebracht. In einem Außenlager des KZ-Buchenwald waren mehr als 1000 Frauen und mehrere hundert Männer inhaftiert. Das Stadtbild von Taucha ist enorm geprägt von der nationalsozialistischen Vergangenheit und auch da, wo man es nicht vermutet finden sich Bezüge zu den nationalsozialistischen Verbrechen. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte bleibt dringend geboten.
Zur Auftaktveranstaltung führt eine Vertreter*in der Arolsen Archives in die Ausstellung und die Arbeit des Archivs ein.
11.10.2021 / 18.ooUhr Vortrag „Zwangsarbeitslager als Gegenstand der Archäologischen Denkmalpflege“ mit Dr. Michael Strobel (Landesamt für Archäologie – Sachsen)
In Taucha sind mittlerweile zwei Flächen, auf denen sich ehemals Lager zur Unterbringung von Zwangsarbeiter*innen befanden, als Bodendenkmale eingetragen. Dr. Michael Strobel spricht über die Bedeutung solcher Bodendenkmale und warum diese als solche ausgewiesen werden.
14.10.2021 / 18.ooUhr Vortrag „ZwangsarbeiterInnen in der NS-Rüstungsproduktion“ (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
Ein Großteil der in Taucha eingesetzten Zwangsarbeiter*innen waren Frauen. Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung von Frauen in der NS-Zwangsarbeit am Beispiel Taucha.
16.10.2021 / 14.ooUhr Radtour „Orte der NS-Zwangsarbeit in Taucha“ TREFFPUNKT: Grundschule am Park (Eine Veranstaltung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig)
Mehr als 5.000 Zwangsarbeiter+innen aus unterschiedlichen Teilen Europas lebten zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Taucha. Viele von ihnen wurden in den Rüstungsbetrieben, wie der Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG) oder den Mitteldeutschen Motorenwerken (MIMO), zur Arbeit gezwungen. Zwangsarbeiter*innen wurden aber auch in der Landwirtschaft, bei Straßenbauvorhaben oder der Friedhofspflege eingesetzt. Dabei waren Lebensbedingungen und Unterbringung entsprechend der NS-Ideologie sehr unterschiedlich.
Die ca. vier Kilometer lange Fahrradtour durch die Kleinstadt im Nordosten von Leipzig führt die Teilnehmer*innen zu verschiedenen Orten von NS-Zwangsarbeit. Auch wenn heute kaum noch bauliche Überreste der Lager zu finden sind, soll die Auseinandersetzung mit dem System der NS-Zwangsarbeit an den jeweiligen spezifischen Orten erfolgen. Darüber hinaus wird sich dem Schicksal der Zwangsarbeiter*innen anhand von historischen und biografischen Dokumenten genähert. Die Radtour endet am Kleinen Schöppenteich, dem zentralen Erinnerungsort an die NS-Zwangsarbeit in Taucha. Dort besteht die Möglichkeit zu vertiefenden Diskussionen über Relevanz und Aktualität des Erinnerns an das öffentliche Massenverbrechen der NS-Zwangsarbeit.
Finanziell unterstützt wird die Realisierung des Rahmenprogramms durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V.. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
In Kooperation mit: